THilfe1 - Einsatz KFB West, Amt Neuhaus
KFB
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Einsatzbericht
Kaum hatten sich die Kameraden der Ortswehr Groß Berkel von ihrem zwar kurzen aber doch relativ anstrengenden Einsatz erholt, deutete sich bereits am Samstag, dem 08.06.2013 an, dass es erneut für die Kreisfeuerwehrbereitschaft West an die Elbe geht. So wurde dann auch schon im Laufe des Abends Voralarm für die Bereitschaft ausgelöst.
Um 03:41 Uhr wurden dann die Führungskräfte per Meldeempfänger wieder mit dem Stichwort "THilfe1 - Hochwassereinsatz Amt Neuhaus" alarmiert. Daraufhin wurde versucht, telefonisch Kameraden zu erreichen, die an diesem Einsatz teilnehmen könnten. Da aber einige Kameraden wegen möglicher Probleme mit ihrem Arbeitgeber nicht schon wieder für möglicherweise mehrere Tage zur Verfügung standen und zum Teil auch telefonisch nicht erreichbar waren, wurden um 04:50 Uhr dann für die Ortswehr Groß Berkel die Meldeempfänger ausgelöst. Zudem haben weitere Kameraden aus anderen Ortswehren, die nicht in die Bereitschaft eingebunden sind, die dem 4. Zug angehörenden Fahrzeuge mit besetzt.
Vom Feuerwehrhaus Groß Berkel aus ging es dann zunächst wieder zum Sammelplatz der Bereitschaft nach Hameln um von dort aus gegen 05:30 Uhr dann wieder in einer Kolonne über Soltau Richtung Amt Neuhaus zu fahren.
Einsatzabschnitt und -auftrag waren für die Hameln-Pyrmonter Kräfte gleich geblieben, jedoch gab es diesmal eine feste Unterkunft: Ein ehemaliges Stallgebäude, das aktuell als Feuer- und Rettungswache dient, wurde mit Feldbetten ausgestattet und war im Vergleich zum Einsatz drei Tage zuvor schon deutlich komfortabler. Diesmal wurde auch gleich ein Schichtdienst eingeteilt, sodass immer zwei Züge für 8 Stunden ruhen und sich verpflegen konnten. Dies hatte sich bereits nach den ersten Schichtwechseln auch als sehr effektiv herausgestellt.
Bei den Deichsicherungsarbeiten wurden die Feuerwehrkräfte diesmal auch durch die Bundeswehr unterstützt. Diese fuhren nahezu pausenlos die zuvor durch die Feuerwehr befüllten Sandsäcke palettenweise auf LKW an die jeweiligen Stellen am Deich, wo die nächsten Kameraden Meter um Meter weiter die Deichkrone erhöhten. Dabei wurde im Laufe der nächsten drei Tage eine ansehnliche Strecke von mehreren Kilometern erreicht.
Sah es zunächst im Vergleich zum ersten Einsatz in der vergangenen Woche zwar schon schlimmer aber noch nicht besorgniserregend aus, so stieg während dieses Einsatzes die Elbe sichtbar immer weiter an. Bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag drückte im Deichhinterland das Grundwasser aus dem Boden. Dies wurde dann immer mehr und nicht wenige befürchteten, dass auch der Deich aufweichen könnte. Zum Glück hielt dieser jedoch die Wassermassen der Elbe aus. Es gab im Einsatzabschnitt der Kreisfeuerwehrbereitschaft West weder eine Durchweichung noch deutete sich ein Deichbruch an.
Im Laufe der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war dann der Scheitelpunkt der Flut anscheinend erreicht und an der Deichkrone fehlten teilweise nur noch wenige Zentimeter, bis das Wasser die Sandsäcke erreicht hätte. Da aber noch nicht klar war, wie lange die Flut auf diesem Niveau noch bleiben könnte, war für die Hameln-Pyrmonter Kräfte der Einsatz noch nicht beendet. Jetzt hieß es zunächst noch abwarten und sicherheitshalber weiter Sandsäcke befüllen. Allein in den 8 Stunden Nachtschicht von Mittwoch auf Donnerstag wurden so weitere 25.000 Sandsäcke für den Verbau vorbereitet.
Für Donnerstag waren dann in den Feuerwehren der Bereitschaft West Kräfte zur Ablösung vorgesehen. Bevor diese jedoch die Standorte verließen konnte noch "Entwarnung" gegeben werden. Nach dem Mittagessen bereiteten sich dann auch die eingesetzten Kameradinnen und Kameraden an der Elbe auf den langen Rückmarsch vor. Und so konnten die Groß Berkeler Einsatzkräfte dann gegen 21:00 Uhr im Feuerwehrhaus ihre Fahrzeuge wieder einsatzbereit melden.
Auch von diesem Einsatz folgen in Kürze noch Bilder.